Hochzeit auf Schloss Montfort

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DUNIA & FABIAN | HOCHZEIT AUF SCHLOSS MONTFORT

Ein Tag, abwechslungsreich wie das Leben.

Es ist noch am Morgen, als ich die Türe meines Autos ins Schloss ziehe. Ich schliesse die Augen, atme tief durch, halte für eine Sekunde inne. Innerlich versuche ich mich auf das vorzubereiten, was in den kommenden Stunden passieren wird- nicht wissend, dass das jedoch nutzlos sein würde. Mein Navigationsgerät sagt mir, ich bin in knapp 2h am Ziel, dem schönen Schloss Montfort am Bodensee. Doch es ist ein Samstag im frühen Herbst. Das bedeutet, viel Tourismus-Verkehr, wenig Parkmöglichkeiten. Die Scheinwerfer meines Autos blitzen auf, als ich in die Tiefgarage fahre. Der Klang des Motors verhallt, diese Stille – ich bin angekommen. Ich streife mir mein Jackett über, nehme die Kameras aus dem Koffer und überquere die Straße. Die Allee entlang, das Rauschen der Blätter über mir, Stimmen in der Entfernung. Da liegt es. Am Ende des Weges. Das Schloss.

Wunderbar warmes Licht, Schleierwolken am Himmel. Ein Anblick wie ein Gemälde. Doch darf ich mich nicht zu lange hier aufhalten, nicht zu lange diesen Anblick geniessen. Andere Dinge warten auf mich.

Unstetiges Treiben auf dem Hotelzimmer, Gespräche über die kommenden Ereignisse, freudige Anspannung lieht in der Luft. Ich versuche unauffällig zu sein, unbemerkt meine Bilder zu machen. Ich möchte wenig beeinflussen, möchte nicht, dass wegen mir Dinge anders gemacht werden. Dunia legt ihr Kleid an, die Stimmen werden leiser, die Emotionen werden sichtbar in Form von Freudentränen. Der Verschluss meiner Kamera klickt. Momente wie diese sind unwiederbringlich. 

Fabian wartet bereits draussen. Ein großer Mann, gut sitzender Anzug, geschmückt mit einem kleinen Anstecker aus Blumen. Er lächelt. Er wippt hin und her. Denn in seinem Inneren brodelt es. Er weiss, er wird gleich zum ersten Mal an diesem Tag seine geliebte Dunia sehen. In all ihrer Schönheit. Ich entferne mich von ihm, denn seine Dunia tritt langsam an ihn heran. Ich mache meine Bilder und lasse die beiden alleine. So lange sie wollen. So lange sie brauchen. So lange es nötig ist. Denn es gibt Momente, da müssen keine Fotos gemacht werden. Da muss ich nicht dabei sein. 

Die Sonne steht weit oben am Himmel. Es weht eine Brise über den See. Die Gäste haben Platz genommen. Musik erklingt. Alle sind in freudiger Erwartung. Dunia ergreift die Hand ihrer Mama…Tränen kullern über ihre Wangen. Sie wissen: Es ist soweit. In wenigen Augenblicken wird Fabian die Hand seiner Dunia nehmen. Und von da an, ist er für sie verantwortlich. Für sie, für seine geliebte Frau. Die Gesichter der Gäste sprechen Bände. Viel Lachen, viele berührende Dinge und Gesten. Die Anspannung legt sich – der Tag wird gefeiert. Und mit ihm, die beiden – Dunia und Fabian.

Es ist dunkel geworden, als ich meine Kameras nehme und das Schloss verlasse. Es hat geregnet, die Luft ist spürbar frischer geworden. Die Lichter der Stadt spiegeln sich auf dem Wasser. Ich drehe mich nochmal um: Da liegt es, das Schloss. Erleuchtet von Scheinwerfern. Ein wenig wie aus einer anderen Zeit, von einem anderen Ort. Eine Menge Eindrücke begleiten mich. Es war ein Tag, so abwechslungsreich wie ein ganzes Leben.

Ich gehe in die Dunkelheit – mit einem Lächeln im Gesicht…