Hochzeit in der Ailinger Mühle

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Caro & Alex | Hochzeit in der Ailinger Mühle

Es war einer dieser Tage, an dem man nicht wusste was alles kommen mag. Die Atmosphäre war gefüllt mit drückender Hitze, kaum ein Lüftchen bewegte die Blätter an den Bäumen. Die Klimaanlage im Auto hatte Mühe gegen diese warmen Temperaturen anzukommen. So fuhr ich den Hügel hinab, in diesen kleinen Ort an der Schwäbischen Alb. Es war ein Tag, an dem alles passieren konnte.

Alex war äußerlich ruhig, doch wusste ich, dass in ihm die Aufregung Wellen schlug. Äußerst geschmackvoll gekleidet in einem Anzug in grober, rustikal anmutender Webart – genau mein Geschmack. Die Aussicht dort oben auf dem Vorplatz der Kirche war phänomenal, man sah weit ins Land, die Sonne stand hoch am Himmel, Wolken zogen auf. Irgendwann standen wir nur noch zu zweit dort, alle Gäste waren bereits in der Kirche. Kleine Regentröpfchen rinnten am Glas meiner Brille runter, zeichneten kleine dunkle Kleckse auf Alex Schultern. Da kam Caro. Der Wind frischte auf, wehte ihr in den Schleier, ließ ihn fliegen. Ich konnte förmlich die Entladung fühlen, als Alex seine Caro das erste Mal an diesem Tag in den Arm nehmen, sie küssen konnte.

Das Licht wurde weniger, diffuser, grauer. Schnell rein bevor wir nass werden. Rein in die Kirche, dort wo die Trauung stattfand. Der Regen prasselte sogleich laut auf das Kirchendach. Der Pfarrer musste ein wenig lauter sprechen. Der Ringtausch. Applaus beim Auszug. Und doch lachte wieder die Sonne, als wir die Kirche verließen – die Wolken hatten sich verzogen. Was für ein Glück.

Ich ging hinter den beiden her, machte zurückhaltend und respektvoll ein paar Fotos, Fotos von Details, dem Strauß, Caros schuhlosen Füßen, dem Händchenhalten. Und fragte die beiden, wie es ihnen geht, ob die Anspannung verflogen ist. Caro meinte: “…wie viel Glück wir doch haben!” Ich war ein wenig unsicher, wie sie das meinte und fragte sie “…wegen dem Regen?”. Sie sagte: “Nein, überhaupt! Mit allem – im Leben…” Ich wurde ruhig – denn ich verstand, was sie meinte.

Die Ailinger Mühle empfing uns mit einer warmen, einladenden Atmosphäre. Erschaffen durch viel Handarbeit in der Deko, überall hingen Traumfänger, Wildblumen auf den Tischen. Und eben diese warmen, herzliche und persönliche Atmosphäre intensivierte sich noch, als die Mühle gefüllt wurde mit den Menschen die dort die Liebe von Caro&Alex feierten. Die Zeit verging wie im Flug, der Regen ließ nach, das Licht verwandelte die Landschaft in eine wohlige, warme, und einladende Welt.

Wir gingen nach draußen, dort wo die Sonne so langsam hintern den bewaldeten Hügeln verschwand. Dort wo die Wiesen noch nass vom Regen waren. Und wo uns das Wetter, das Licht, und der Himmel gerade ein Geschenk machten. Doch genau diese Art von Licht war es, die ich gesucht hatte. Nur dieses Licht, diese Farben, und diese Ruhe konnte eine solche Atmosphäre erzeugen wie sie an diesem Abend präsent war. Eine Atmosphäre, die ich versuchte in Bildern festzuhalten. Sie vielleicht sogar noch zu intensivieren. Nach ein paar Minuten war mir klar: Das ist es! Es klappt, ich kann es! Eben jene Art von Magie, die ich immer suche. Und die dann entsteht, wenn all das Gute zusammenkommt: Licht, Ruhe, Abgeschiedenheit, ja sogar eine Art von Intimität zwischen den beiden vor meiner Kamera, und mein Können. Ich war ganz außer mir vor Freude und Begeisterung. Begeisterung über diese so wunderbaren Bilder die wir da gerade erschaffen haben. Bilder die all das Erlebte und gefühlte konzentriert konserviert haben. Und ich sagte leise zu mir: was für Glück wir doch haben.

Der Abend nahm seinen Lauf, die Feier begann und meine Arbeit war getan. Ich stieg in mein Auto und fuhr los. Nach ein paar Metern hielt ich an, stieg aus dem Auto aus, sah zurück zur Mühle die unter einer wunderbaren Mondsichel stand, und mir wurde klar:

WIE VIEL GLÜCK WIR DOCH HABEN